Apr 2025 Berichte
Wissenswertes zu Triest
Triest ist eine Stadt mit ~ 200.000 Einwohnern.
Von 1382 bis 1918 war Triest Teil der Habsburgermonarchie bzw. von Österreich-
Ungarn. Es war sein bedeutendster Handelshafen, einer der Stützpunkte der k.u.k. Kriegsmarine mit einer wichtigen strategischen Stellung in der Habsburgermonarchie.
Triest ist mit seinem Tiefwasserhafen heute wie vor 1918 ein maritimes Tor für Norditalien, Deutschland, Österreich und Mitteleuropa und gilt als Endpunkt der maritimen Seidenstraße mit ihren Verbindungen über den Suezkanal bzw. die Türkei und dem Landweg nach China, Japan und viele Länder Asiens.
Um 1900 stand die Stadt in ihrer vollen wirtschaftlichen Blüte und stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige der Architekten, die in Wien für prächtige Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten, wie etwa Heinrich von Ferstel (z. B. Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (z. B. Südbahnhof), Friedrich Schachner (diverse Palais). Schriftsteller und Künstler wie James Joyce und Italo Svevo verkehrten in der Stadt. Der Ire Joyce kam gerade in der Hafenstadt Triest mit dem Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn in Kontakt, wobei er einerseits seine
Eindrücke aus Triest in seinen Werken verarbeitete und andererseits das damaligeStaatswesen wie folgt beurteilte: “They called the Austrian Empire a ramshackle empire, I wish to God there were more such empires“ (ramshackle = marode, baufällig)
Triest war eines der ökonomisch bestentwickelten Gebiete des Habsburgerreiches. 1906 lag das zu versteuernde Pro-Kopf-Einkommen eines Triestiners bei 54 Kronen, während jenes eines Wieners bei rund 9 Kronen lag.
Kulturell und historisch blieb Triest auch als Teil Italiens seit 1918 ein Ort des
Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen – eine „Città
mitteleuropea“ – ein Schnittpunkt der lateinischen, slawischen, griechischen und jüdischen Kultur.
Durch die Auflösung der Donaumonarchie und die unmittelbare Grenzlage zum nach 1945 sozialistisch regierten Jugoslawien war Triest bis Mitte der 1980er Jahre wirtschaftlich weitgehend isoliert. Triest wurde von den jugoslawischen Partisanen besetzt, die die Stadt selbst jedoch kurz darauf auf Druck der Alliierten wieder verließen, ohne aber den Anspruch
auf Triest aufzugeben. Damit begann eine Zeit, in der sich Jugoslawien und Italien um den Besitz der Stadt stritten.
1962 wurde Triest die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens, dem Eintritt des nunmehr unabhängigen Slowenien in die EU im Jahr 2004 und dem Beitritt Sloweniens zum Schengen-Raum Ende 2007 verlor die Stadt ihre jahrzehntelange Randposition.
Triest ist eine italienische Hafenstadt mit guten Verbindungen nach Zentraleuropa. Durch die jahrelange isolierte Lage am Eisernen Vorhang waren traditionelle Handelswege unterbrochen und die Wirtschaft stagnierte, während sich die Stadt als internationaler Forschungsstandort und Universitätsstadt etablierte.
Triest ist seit 1964 Ausgangspunkt der Transalpinen Ölleitung.
Seit Ende der 1990er Jahre und dem EU-Beitritt Sloweniens und Kroatiens befindet sich die Stadt im wirtschaftlichen Aufbruch. Weltweit tätige Unternehmen wie Assicurazioni Generali, Fincantieri oder Illy haben heute ihren Hauptsitz in Triest.
Das Herz der Stadt bildet die Piazza dell’Unità d’Italia („Platz der Einheit Italiens“). Dieser ans Meer grenzende rechteckige Hauptplatz wird auf drei Seiten
von neoklassizistischen Prachtbauten umsäumt: dem Palazzo del Governo (1904), der Casa Stratti, dem Palazzo del Municipio (Rathaus; erbaut von Giuseppe Bruni 1875), dem Palazzo Pitteri (1790), dem Hotel Duchi d’Aosta (1873) und dem Palazzo del Lloyd Triestino (erbaut von Heinrich von Ferstel 1883). In der Mitte des Platzes steht ein Brunnen, der die damals bekannten vier Kontinente darstellt. Daneben erhebt sich eine Säule Kaiser Karls VI., dessen
linke Hand auf den Hafen zeigt. Karl VI. hatte mit der Schaffung des Freihafens die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt im 18. Jahrhundert gefördert.
In einem der Prachtbauten an der Piazza dell’Unità d’Italia, der Casa Stratti, befindet sich das Caffè degli Specchi (Spiegel-Café), das bekannteste Kaffeehaus Triests.
Der Opernplatz Piazza Verdi grenzt unmittelbar an die Piazza dell’Unità d’Italia. Hier befindet sich das Triestiner Opernhaus Teatro Verdi. Die Uraufführungen von Verdis Melodramen Il corsaro (Der Korsar, 1848) und Stiffelio (1850) fanden im Triestiner Opernhaus statt. Den Hintergrund des Theaterplatzes bildet die Alte Börse, die 1806 von dem Architekten Antonio Molari erbaut wurde.
Oberhalb der Stadt, auf der Anhöhe von San Giusto, befindet sich das wichtigste Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale von San Giusto. An der Stelle des heutigen Doms wurde bereits im 5. Jahrhundert eine frühchristliche Basilika errichtet, die zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert durch zwei Parallelkirchen ersetzt wurde.
Das Kastell von San Giusto, das zweite Wahrzeichen der Stadt, wurde in der heutigen Form 1470 unter dem Habsburgerkaiser Friedrich III. begonnen, aber erst 1630 beendete.
Das Borgo Teresiano (Theresienvorstadt) stellt die „Neustadt“ zwischen Piazza d’Unità d’Italia (früher Piazza Grande) und dem Hauptbahnhof dar und wurde von Kaiserin Maria Theresia von Österreich gegen Mitte des 18. Jahrhunderts auf trockengelegten Salinen im Zuge der damaligen Stadterweiterung erbaut. Zentrum des Borgo Teresiano ist der Canal Grande, mit der klassizistischen Kirche Sant’Antonio Taumaturgo.
Das Schienenverkehrsnetz der Stadt Triest basiert historisch gesehen auch auf
Bahnstrecken aus der altösterreichischen Zeit. Die Südbahn-Gesellschaft erreichte Triest nach Überbrückung des Semmerings bereits 1857.[69][70][71] Um die Monopolstellung der privaten Südbahn zu brechen, errichteten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) eine zweite Bahnverbindung, die die Tauern, die Karawanken und den Wocheinerpass zu überwinden hatte. Noch bis etwa 1975 führte die ÖBB mit dem Triebwagenschnellzug Miramare eine Direktverbindung von Wien über Graz, Maribor und Ljubljana nach Triest. Für den Zug wurde
der Dieseltriebwagen Blauer Blitz verwendet. Seit 2021 gibt es wieder eine tägliche Direktverbindung von Wien nach Triest über Ljubljana
Direkt auf den Klippen am Golf von Triest – in Sichtweite des Hafens – befindet sich das Schloss Miramare (in Österreich oft Miramar genannt), das Erzherzog Maximilian von Habsburg, der Bruder Kaiser Franz Josephs I. und spätere Kaiser von Mexiko, seiner Gattin Charlotte von Belgien erbaute.
Das Klima von Triest ist submediterran. Es zeichnet sich durch heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter aus. Im Sommer wird eine Durchschnittstemperatur von 25 °C, im Winter von 8 °C erreicht. Charakteristisch für das Klima von Triest sind verschieden auftretende Winde, wie Bora und Scirocco. Die Winde sind die Ursache für das günstige Klima der Stadt. Bora ist ein kalter, trockener Fallwind aus Nordosten, Der seltenere Scirocco ist im Gegensatz zur Bora ein warmer, feuchter Ost-Südostwind.
Von 1382 bis 1918 war Triest Teil der Habsburgermonarchie bzw. von Österreich-
Ungarn. Es war sein bedeutendster Handelshafen, einer der Stützpunkte der k.u.k. Kriegsmarine mit einer wichtigen strategischen Stellung in der Habsburgermonarchie.
Triest ist mit seinem Tiefwasserhafen heute wie vor 1918 ein maritimes Tor für Norditalien, Deutschland, Österreich und Mitteleuropa und gilt als Endpunkt der maritimen Seidenstraße mit ihren Verbindungen über den Suezkanal bzw. die Türkei und dem Landweg nach China, Japan und viele Länder Asiens.
Um 1900 stand die Stadt in ihrer vollen wirtschaftlichen Blüte und stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige der Architekten, die in Wien für prächtige Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten, wie etwa Heinrich von Ferstel (z. B. Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (z. B. Südbahnhof), Friedrich Schachner (diverse Palais). Schriftsteller und Künstler wie James Joyce und Italo Svevo verkehrten in der Stadt. Der Ire Joyce kam gerade in der Hafenstadt Triest mit dem Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn in Kontakt, wobei er einerseits seine
Eindrücke aus Triest in seinen Werken verarbeitete und andererseits das damaligeStaatswesen wie folgt beurteilte: “They called the Austrian Empire a ramshackle empire, I wish to God there were more such empires“ (ramshackle = marode, baufällig)
Triest war eines der ökonomisch bestentwickelten Gebiete des Habsburgerreiches. 1906 lag das zu versteuernde Pro-Kopf-Einkommen eines Triestiners bei 54 Kronen, während jenes eines Wieners bei rund 9 Kronen lag.
Kulturell und historisch blieb Triest auch als Teil Italiens seit 1918 ein Ort des
Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen – eine „Città
mitteleuropea“ – ein Schnittpunkt der lateinischen, slawischen, griechischen und jüdischen Kultur.
Durch die Auflösung der Donaumonarchie und die unmittelbare Grenzlage zum nach 1945 sozialistisch regierten Jugoslawien war Triest bis Mitte der 1980er Jahre wirtschaftlich weitgehend isoliert. Triest wurde von den jugoslawischen Partisanen besetzt, die die Stadt selbst jedoch kurz darauf auf Druck der Alliierten wieder verließen, ohne aber den Anspruch
auf Triest aufzugeben. Damit begann eine Zeit, in der sich Jugoslawien und Italien um den Besitz der Stadt stritten.
1962 wurde Triest die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens, dem Eintritt des nunmehr unabhängigen Slowenien in die EU im Jahr 2004 und dem Beitritt Sloweniens zum Schengen-Raum Ende 2007 verlor die Stadt ihre jahrzehntelange Randposition.
Triest ist eine italienische Hafenstadt mit guten Verbindungen nach Zentraleuropa. Durch die jahrelange isolierte Lage am Eisernen Vorhang waren traditionelle Handelswege unterbrochen und die Wirtschaft stagnierte, während sich die Stadt als internationaler Forschungsstandort und Universitätsstadt etablierte.
Triest ist seit 1964 Ausgangspunkt der Transalpinen Ölleitung.
Seit Ende der 1990er Jahre und dem EU-Beitritt Sloweniens und Kroatiens befindet sich die Stadt im wirtschaftlichen Aufbruch. Weltweit tätige Unternehmen wie Assicurazioni Generali, Fincantieri oder Illy haben heute ihren Hauptsitz in Triest.
Das Herz der Stadt bildet die Piazza dell’Unità d’Italia („Platz der Einheit Italiens“). Dieser ans Meer grenzende rechteckige Hauptplatz wird auf drei Seiten
von neoklassizistischen Prachtbauten umsäumt: dem Palazzo del Governo (1904), der Casa Stratti, dem Palazzo del Municipio (Rathaus; erbaut von Giuseppe Bruni 1875), dem Palazzo Pitteri (1790), dem Hotel Duchi d’Aosta (1873) und dem Palazzo del Lloyd Triestino (erbaut von Heinrich von Ferstel 1883). In der Mitte des Platzes steht ein Brunnen, der die damals bekannten vier Kontinente darstellt. Daneben erhebt sich eine Säule Kaiser Karls VI., dessen
linke Hand auf den Hafen zeigt. Karl VI. hatte mit der Schaffung des Freihafens die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt im 18. Jahrhundert gefördert.
In einem der Prachtbauten an der Piazza dell’Unità d’Italia, der Casa Stratti, befindet sich das Caffè degli Specchi (Spiegel-Café), das bekannteste Kaffeehaus Triests.
Der Opernplatz Piazza Verdi grenzt unmittelbar an die Piazza dell’Unità d’Italia. Hier befindet sich das Triestiner Opernhaus Teatro Verdi. Die Uraufführungen von Verdis Melodramen Il corsaro (Der Korsar, 1848) und Stiffelio (1850) fanden im Triestiner Opernhaus statt. Den Hintergrund des Theaterplatzes bildet die Alte Börse, die 1806 von dem Architekten Antonio Molari erbaut wurde.
Oberhalb der Stadt, auf der Anhöhe von San Giusto, befindet sich das wichtigste Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale von San Giusto. An der Stelle des heutigen Doms wurde bereits im 5. Jahrhundert eine frühchristliche Basilika errichtet, die zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert durch zwei Parallelkirchen ersetzt wurde.
Das Kastell von San Giusto, das zweite Wahrzeichen der Stadt, wurde in der heutigen Form 1470 unter dem Habsburgerkaiser Friedrich III. begonnen, aber erst 1630 beendete.
Das Borgo Teresiano (Theresienvorstadt) stellt die „Neustadt“ zwischen Piazza d’Unità d’Italia (früher Piazza Grande) und dem Hauptbahnhof dar und wurde von Kaiserin Maria Theresia von Österreich gegen Mitte des 18. Jahrhunderts auf trockengelegten Salinen im Zuge der damaligen Stadterweiterung erbaut. Zentrum des Borgo Teresiano ist der Canal Grande, mit der klassizistischen Kirche Sant’Antonio Taumaturgo.
Das Schienenverkehrsnetz der Stadt Triest basiert historisch gesehen auch auf
Bahnstrecken aus der altösterreichischen Zeit. Die Südbahn-Gesellschaft erreichte Triest nach Überbrückung des Semmerings bereits 1857.[69][70][71] Um die Monopolstellung der privaten Südbahn zu brechen, errichteten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) eine zweite Bahnverbindung, die die Tauern, die Karawanken und den Wocheinerpass zu überwinden hatte. Noch bis etwa 1975 führte die ÖBB mit dem Triebwagenschnellzug Miramare eine Direktverbindung von Wien über Graz, Maribor und Ljubljana nach Triest. Für den Zug wurde
der Dieseltriebwagen Blauer Blitz verwendet. Seit 2021 gibt es wieder eine tägliche Direktverbindung von Wien nach Triest über Ljubljana
Direkt auf den Klippen am Golf von Triest – in Sichtweite des Hafens – befindet sich das Schloss Miramare (in Österreich oft Miramar genannt), das Erzherzog Maximilian von Habsburg, der Bruder Kaiser Franz Josephs I. und spätere Kaiser von Mexiko, seiner Gattin Charlotte von Belgien erbaute.
Das Klima von Triest ist submediterran. Es zeichnet sich durch heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter aus. Im Sommer wird eine Durchschnittstemperatur von 25 °C, im Winter von 8 °C erreicht. Charakteristisch für das Klima von Triest sind verschieden auftretende Winde, wie Bora und Scirocco. Die Winde sind die Ursache für das günstige Klima der Stadt. Bora ist ein kalter, trockener Fallwind aus Nordosten, Der seltenere Scirocco ist im Gegensatz zur Bora ein warmer, feuchter Ost-Südostwind.